Unwetter: Nach dem Starkregen ist vor dem Starkregen!

Jetzt Vorbereitungen auf das nächste Unwetter treffen!

Unwetter und Hochwasser haben in den vergangenen Jahren riesige Schäden verursacht: Starkregen sorgte für Überflutungen, heftige Stürme fegten Dächer weg. Wie können sich Eigentümer, Bauherren oder Häuslebauer wappnen?

Starkregen, Überschwemmungen, Hochwasser – Unwetter ereignen sich immer mal wieder. Viele Experten gehen davon aus, dass solche Ereignisse künftig mit steigender Häufigkeit auftreten – auch in Gegenden, in denen bisher alles ruhig scheint. Was heißt das für Hausbesitzer und jene, die den Bau planen?


Vorausschauend planen

Vor allem beim Neubau kann man von vornherein auf hochwassergerechtes Bauen achten. Das ist nicht wesentlich teurer. Das Nachrüsten ist auch möglich, kann jedoch aufwendiger werden.

Öffnungen gegen Überflutungen sichern

„Das Wasser sucht sich immer seinen Weg. Mögliche Zutrittswege sind Fenster und Türöffnungen, aber auch Lichtschächte, Kellerfenster und Kellertüren. Nasse Außenwände oder Bodenplatten lassen Wasser ebenfalls ins Haus. Der Klassiker ist der Rückstau aus dem Kanalnetz“, sagt Günter Schüßler, Geschäftsführer Schüßler’s Rohrreinigungsschnelldienst aus Oer-Erkenschwick.

Dächer absichern

Die Vorschriften zur sogenannten Windsogsicherung von Elementen zur Dacheindeckung wurden vor einigen Jahren angepasst. Die größte Gefahr für ein Dach bei Unwetter entsteht nämlich nicht durch den Winddruck, sondern durch den Windsog.
Durch Verwirbelungen ist bei einem Sturm vor allem die dem Wind abgewandte Dachfläche gefährdet, besonders am Rand. „Metalldächer werden heute nach den neuen Vorschriften zur Windsogsicherung gebaut. Bei Ziegeldächern können Hausbesitzer zusätzlich Sturmklammern anbringen lassen.“

Aufbauten befestigen

Antennen, Satellitenanlagen oder Solarkollektoren müssen sicher befestigt sein.
Aufgeständerte Kollektoren auf Flachdächern sollten zusätzlich fixiert oder beschwert werden, wenn ihr Eigengewicht keine ausreichende Sicherung bietet. Kollektoren auf Schrägdächern sollten fest verschraubt werden. Wichtig ist auch, die Regenrinnen und Fallrohre von Blättern und Schmutz frei zu halten. Sind sie verstopft, staut sich das Wasser auf und drückt in das Hausinnere. Eine regelmäßige Kontrolle der Ablaufleitungen und Reinigung der Dachrinnen als auch der Dächer gerade bei Flachdächern durch einen Profi ist ratsam. Andernfalls begeben Sie sich sonst unnötig in Gefahr.

Keller und Untergeschoss schützen

Keller müssen insbesondere bei Hochwasser gegen drückendes Grundwasser abgesichert sein.
Die Premium-Lösung ist eine sehr dichte weiße Wanne. Sog. weiße Wannen werden vor allem für Keller empfohlen, die zu Wohnzwecken genutzt werden.
Die untere Etage des Hauses ist zusätzlich geschützt, wenn die Türen einen halben bis einen Meter über der Geländeoberkante liegen. Dann brauchen Sie zwar etwas höhere Eingangstreppen, aber das Wasser läuft nicht so leicht ins Haus.
Im Gebäudebestand ist eine Veränderung der Höhe von Gelände und Gebäude oft nur schwer erreichbar. Es gibt allerdings die Möglichkeit, sogenannte Hochwasserfenster (vor die Kellerfenster) und Hochwassersperren vor z.B. Kellerniedergängen oder vor der Kellertür zu platzieren. Alternativ schützen Sie tiefer liegende Eingänge durch entsprechend konstruierte Hochwassertüren. Diese Arbeiten sollten Sie unbedingt von einem Spezialisten bewerten und ausführen lassen. Eigenmontagen solcher Elemente sind absolut nicht zu empfehlen.

Öltanks verankern

Am sichersten sind natürlich Tankanlagen, die oberhalb des maximal möglichen Hochwasserstandes aufgestellt sind. Diesen Wert erfährt man bei der Kreisverwaltung.
Tiefer liegende Heizöltanks lassen sich zusätzlich verankern, damit sie bei Wassereinbruch nicht aufschwimmen. Wichtig ist auch, die Leitungen möglichst hoch zu verlegen. Installationsarbeiten und Nachrüstungsmaßnahmen zur Hochwassersicherheit sollten nur von Fachbetrieben ausgeführt werden. Schon heute schreiben viele Bauordnungen für Wasserschutzgebiete eine Auftriebssicherung von Öltanks vor oder lassen im Neubaubereich keine Öltanks mehr zu. Dies kann auch die Erneuerung von Öltanks untersagen.

Rückstauendes Wasser fernhalten

Sehr viele Abwassersatzungen von Städten und Gemeinden schreiben ausdrücklich vor, dass sich jeder Hauseigentümer bei Hochwasser gegen Rückstau von Abwasser aus dem öffentlichen Kanal zu schützen hat.

„Der Grundstückseigentümer hat sich gegen Rückstau von Abwasser aus dem öffentlichen Kanal zu schützen. Hierzu hat er Ablaufstellen unterhalb der Rückstauebene (in der Regel die Straßenoberkante im Anschlussbereich) durch funktionstüchtige sowie geeignete Rückstausicherungen gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik einzubauen. Die Rückstausicherung muss jederzeit zugänglich sein und so errichtet und betrieben werden, dass eine Selbstüberwachung des Zustandes und der Funktionstüchtigkeit der Anschlussleitung möglich ist; § 13 Abs. 3 Entwässerungssatzung der Stadt Oer-Erkenschwick

Dafür ist nötig, die lokale Rückstauebene zu kennen – das ist die Grenze, bis zu der das Wasser bei Rückstau in einer Entwässerungsanlage ansteigen kann. Informationen dazu gibt es bei der Kommune. Aber Vorsicht: Die Aussagen können von den jeweiligen Gegebenheiten abweichen. Rufen Sie einen Experten um sich vor Ort entsprechend beraten zu lassen.

Alle Entwässerungsanlagen, die unter dieser Marke liegen, sollten gegen die Folgen von Unwetter und Hochwasser gesichert werden. Dazu gehören beispielsweise Toiletten, Duschen oder Waschbecken im Keller und Erdgeschoss. Das geschieht mit einer Abwasserhebeanlage, die das Abwasser sicher ableitet oder auf ein höher liegendes Niveau pumpt. Unter Umständen können auch Rückstauklappen eingesetzt werden, die sich schließen, wenn das Wasser von der Kanalisation ins Haus fließen will.

Außerdem kann es sein, dass Ihre Hausrat- bzw. Gebäudeversicherung das vorschreiben (sog. Obliegenheiten):

„Der Versicherungsnehmer hat zur Vermeidung von Überschwemmungs- bzw. Rückstauschäden bei überflutungsgefährdeten Räumen Rückstauklappen anzubringen und funktionsbereit zu halten und Abflussleitungen auf dem Versicherungsgrundstück freizuhalten, sofern der Versicherungsnehmer hierfür die Gefahr trägt“; Auszug Versicherungsbedingung.“

Resümee:

Sorgen Sie rechtzeitig vor, bevor Schaden entsteht.
Gerade der fehlende Rückstauschutz nach Starkregen aus dem Kanal bzw. aus Ihren Entwässerungsgegenständen im Kellerbereich führt zu großen Schäden. Die Planung sollte durch einen Fachbetrieb erfolgen. Selbstredend: Die Arbeiten sollten Sie ebenfalls von einem Spezialisten durchführen lassen. Eigenmontagen sind absolut nicht zu empfehlen.
Übrigens: Die regelmäßige Wartung dieser Anlagen ist genau so wichtig, um Ihren Versicherungsschutz zu erhalten.

Nutzen Sie unsere Rückstberatung zur Beurteilung Ihrer persönlichen Situation.


Bei Rückfragen können Sie sich während unserer Bürozeiten (Mo.-Fr. zwischen 07:00-17:00 Uhr) jederzeit an uns wenden. Wählen Sie dafür einfach unsere kostenlose Hotline 08000-699007. Unser Not- und Störungsdienst steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Öltanks stellen beim Hochwasser sicher immer eine gewisse Gefahr dar. Genauso wie die Öltank Reinigung muss die Verankerung des Öltanks auch durch eine Fachfirma erfolgen. Die möglichen Umweltschäden sind da einfach zu hoch.

    Antworten
    • Rückstauprofi
      14. Dezember 2018 14:19

      Hallo Mia!

      Vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie haben absolut Recht: Unser Grundwasser ist ein sehr kostbares Gut, welches es zu schützen gilt.
      Wir als Fachfirma stehen für weitere Fragen und Anliegen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

      Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit.

      Ihr Team von Rückstauprofi!

      Antworten

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