Düstere Aussichten: Mehr Extremwetter durch Klimawandel!

Der Sommer 2021 hat für viele Menschen in Deutschland schmerzhafte Erinnerungen hinterlassen. Unlängst sahen sich viele Menschen in Rheinland-Pfalz und NRW mit der zerstörerischen Wucht von Extremwettern konfrontiert. Dabei hat sich auch gezeigt, wie wenig Deutschland auf solche Katastrophen vorbereitet ist. Das hiesige Stromnetz beispielsweise war vielerorts komplett zusammengebrochen, die Infrastruktur hinüber. Anders als in Ländern, die mit solchen Herausforderungen öfter kämpfen müssen, scheint Deutschland dieses Risiko vor sich her zu schieben. Entscheidend ist jetzt, ob Bevölkerung und Politik die katastrophalen Extremwetter der letzten Monate als Ausnahme sehen oder als Teil einer neuen Welt, mit der wir bestmöglich leben müssen.

WWA-Studie: Extremwetter nehmen zu

Das World Weather Attribution Project (WWA) hat deshalb unter die Lupe genommen, ob und inwiefern die Überschwemmungen mit dem Klimawandel zusammenhängen. Das Projekt ist eine gemeinsame Arbeit mehrere Forschungsinstitute. Auch der Deutsche Wetterdienst ist an den Untersuchungen beteiligt. Im August brachten die Forschenden vom WWA die Ergebnisse ihrer Studie heraus. Alle 51 Seiten sind im Volltext hier abrufbar. Wichtige Erkenntnisse hat das WWA schon in der Einleitung zusammengefasst. Den Forschenden ging es insbesondere um die Frage, ob der Klimawandel die Extremwetter vom Juli beeinflusst hat. Und falls ja, wie stark dieser Einfluss war.

Sie errechneten beispielsweise, dass der Klimawandel die Intensität des Regenfalls in den betroffenen Gebieten um 3 – 19% gesteigert hat. Verglichen mit einer Welt, die nur 1.2°C kühler ist als unsere, sind Extremwetter dieser Größenordnung heute bis zu 9 mal wahrscheinlicher. Ob ein Jahrhunderthochwasser damit in Zukunft zum Jahrzehnthochwasser wird, vermögen die Forscher noch nicht zu sagen. Es lässt sich aber vorsichtig abschätzen, dass bei steigenden Temperaturen auch die Wahrscheinlichkeit massiver Extremwetter weiter steigt.

Wir überraschend die Überschwemmungen wirklich waren, zeigt sich auch an den völlig überforderten Risikokarten für die Region. Laut EU-Verordnung müssen Mitgliedsstaaten seit 2013 Starkregenrisikokarten für Extremwetter in 3 Stärken erstellen. Diese sind Überschwemmungen mit hoher Wahrscheinlichkeit, Überschwemmung mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (kommt alle 100 Jahre) und Überschwemmungen mit geringer Wahrscheinlichkeit (tritt alle 200 Jahre ein). Die Überschwemmungen im Juli waren so massiv, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von einmal in 500 Jahren in keiner dieser Kategorien aufgezählt sind.

Vorbereitung auf eine neue Welt

Schutzmaßnahmen vor einer Flut, wie sie sonst alle 500 Jahre eintritt, sind äußerst schwierig umzusetzen. Doch auch ohne die massiven Überschwemmungen vom Juli richten Extremwetter überall im Land regelmäßig große Schäden an. Die reichen vom überfluteten Keller bis hin zu schweren Schäden an der Bausubstanz und mehr. Während sich Europa insgesamt im großen Rahmen vor weiteren Fluten schützen muss, liegt viel Verantwortung auch im kleinen Rahmen. Immobilienbesitzer beispielsweise können die Kosten durch Extremwetter stark mindern, wenn sie eine gut gewartete Rückstausicherung am bzw. im Haus haben. Ein Hochwasser können Sie als Einzelperson vielleicht nicht verhindern, wohl aber die Folgen mindern. So lassen sich etwa Fenster und Türen vor Extremwetter schützen. Weil Kelleranlagen besonders häufig von Überschwemmungen betroffen sind, könnte sich auch der Blick auf hochwasserfeste Lichtschächte lohnen.

In Zukunft werden uns mit fortschreitendem Klimawandel Themen wie Hochwasser immer häufiger beschäftigen. Klar: Wenn, wie im Ahrtal geschehen, das gesamte Haus von den Fluten abgerissen wird, nützt Prävention wenig. In allen anderen Fällen jedoch können präventive Schutzmaßnahmen die Schäden und Folgekosten von Extremwetter stark abfedern. Die Absicherung von heute kann deshalb schon die Schäden von morgen mindern oder gar vermeiden.

Bei Rückfragen können Sie sich während unserer Bürozeiten (Mo.-Fr. zwischen 07:00-17:00 Uhr) jederzeit an uns wenden. Wählen Sie dafür einfach unsere kostenlose Hotline 08000-699007. Unser Not- und Störungsdienst steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

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